Der goldene Schnitt - wie man tolle Bilder macht! :)

 

Heute möchte ich dir etwas vorstellen, das in der Kunst sehr wichtig ist: Der goldene Schnitt! :)

 

Bestimmt hast du schonmal davon gehört und Leonardo da Vinci´s Bild dazu gesehen:

 

Doch was ist das eigentlich: Der goldene Schnitt?

 

Im Grunde beschreibt es ein Verhältnis von einer Länge zur anderen.

Ist dieses Verhältnis "im goldenen Schnitt" empfinden wir das, was damit erschaffen wurde, als schön.

 

Es ist also eine harmonische Teilung von Strecken und wird schon seit Jahrhunderten in Kunst und Architektur angewandt:

 

Leonardo da Vinci arbeitete damit, ebenso Albrecht Dürer oder der französische Bildhauer Rodin. Ein Zitat von ihm lautet: "...und die Blumen haben die Kathedralen geschaffen... Die Kathedrale ist im Ebenbild der lebenden Körper erbaut. Ihre Proportion, ihre Gleichgewichtsbeziehungen entsprechen genau der Ordnung in der Natur."

 

Aus diesem Zitat kann man erkennen, dass der goldenen Schnitt keine Erfindung der Menschen ist. Der Mensch hat ihn sich bei der Natur abgeschaut :)

 

Deshalb emfinden wir auch alles, was damit erstellt wird, als schön: es ist einfach natürlich und natur-harmonisch geordnet.

 

Deshalb ist es eine echt gute Sache, damit zu arbeiten: wir Menschen empfinden es dann automatisch als schöner! :)

 

Wie findet man denn nun den goldenen Schnitt?

 

Ich kopiere grade mal kurz die Definition aus Wikipedia: "Als Goldener Schnitt (alternative Schreibweise goldener Schnitt;[1] lateinisch: sectio aurea, proportio divina) wird das Teilungsverhältnis einer Strecke oder anderen Größe bezeichnet, bei dem das Verhältnis des Ganzen zu seinem größeren Teil (auch Major genannt) dem Verhältnis des größeren zum kleineren Teil (dem Minor) entspricht. "

 

Um genau zu sein: Den goldenen Schnitt hast du dann, wenn du deine Strecke in 2 Teile zu je 61,8% und 38,2% der Gesamtlänge teilst. Das sieht dann so aus:

 

 

Auf deinem Blatt Papier musst du das mit beiden Längen machen, also der langen und der kurzen Seite.

 

Für DIN A4 geht das also so:

 

297mm (=lange Seite) / 100 = 2,97mm (=1% der Länge)

 

2,97 mm x 61,8% = 183,546mm

 

Du misst nun also 183mm außen an der langen Seite des Papiers ab und markierst diesen Punkt.

 

 

Das selbe machst du für die kurze Seite:

 

210mm (=kurze Seite) / 100 = 2,1mm (=1% der Länge)

 

2,1mm x 61,8% = 129,78mm

 

Also misst du dir entweder 129 oder 130mm (aufs Hundertstel genau muss es nicht sein ;D) außen auf der kurzen Seite des Papiers ab und markierst diesen Punkt.

 

Dann drehst du dein Blatt eimal um 180° und machst beides nochmal von der jeweils anderen Seite.

 

Die nun entstandenen Punkte verbindest du jetzt noch waag- und senkrecht und dann sieht dein Blatt irgendwann so aus:

 

 

Optimal ist es, wenn du dir das EINMAL fertig machst und es dann für jedes neue Bild als "Hintergund" nutzt, indem du es einfach dahinter legst und von hinten Licht durchscheinen lässt. Das geht zB ganz gut am Fenster :)

 

Dann kannst du kurz checken, ob dein Motiv im goldenen Schnitt liegt und dann weitermachen.

 

 

Geht´s auch einfacher...?

 

Manchmal hat man einfach keine Lust, groß zu rechnen oder Linien zu ziehen.

Klar geht´s auch einfacher :

 

Dafür kannst einfach die Drittel-Regel anwenden:

Teile dein Blatt in Gedanken in 3 x 3 Felder, also jede Seite in 3 Teile. Das sieht dann ähnlich aus wie oben, nur sind alle Flelder dann gleich groß.

 

Damit kannst du dann genauso arbeiten, wie mit dem "richtigen" goldenen Schnitt.... es ist eben nur nicht das Original ;D

 

Das kann man zB sehr gut beim Fotografieren anwenden - die wenigsten haben schließlich ein goldener-Schnitt-Raster auf der Linse :)

So, wie arbeitet man denn nun damit?

 

Grundsätzlich sollte man seine Bildkomposition daran ausrichten. Das bedeutet: Nicht einfach ein Motiv in die Mitte des Bildes hauen, sondern eher auf einer der Linien platzieren.

 

Das macht das Bild spannender und auch schöner.

 

Ich hab dir hier mal ein Beispiel an einem meiner letzten Urlaubsfotos gebastelt. Auf dem ersten Bild ist die Meeresoberfläche in der Mitte des Bildes.

 

Ganz nett, aber wirklich toll ist das Bild so nicht:

 

 

Auf dem zweiten Bild sieht man, dass ich den Horizont auf die obere der beiden Linien gesetzt habe. So liegt der Fokus mehr auf dem Wasser und man konzentriert sich auf die Wellen des Meeres:

 

 

Auf dem letzten Bild habe ich den Horizont auf die untere Linie gelegt. So sieht man mehr vom Himmel und es entsteht ein Gefühl von Weite.

Und es ist auf jeden Fall interessanter als Nr. 1 :)

 

 

Auf die gleiche Art kannst du die vertikalen Linien nutzen: Setze zB eine Person eher auf eine dieser Linien. Das gibt dem Bild viel mehr Spannung :)

 

Umgesetzt habe ich das zB hier bei diesem Foto einer Steinskulptur:

 

 

 

Hier hätte ich sogar noch den Horizont ein wenig herunterlassen können, dann wäre diese Linie auch im goldenen Schnitt und das Bild vermutlich noch schöner :)

 

Du siehst: Es lohnt sich, ein wenig damit zu arbeiten und einiges auszuprobieren! :)

 

Ich wünsch dir viel Spaß dabei! :D

Lass mir gerne einen Kommentar zu deinen Erfahrungen da! :)